Am 24. August duftete es an den Hochhäusern der Stockholmer Allee 11-17 nach Grillwürstchen, man hörte viele fröhliche Stimmen und Musik – das städtische Wohnungsunternehmen GAG AG feierte sein Sommerfest. Es war gleichzeitig auch sein Jubiläum: Seit einem Jahr gibt es das GAG-Quartierszentrum in Chorweiler-Mitte. Wenn das kein Grund zum Feiern ist?
Die Bewohner der Hochhäuser wissen inzwischen, dass die GAG nicht nur gut arbeiten, sondern auch gut feiern kann. Am Event nahmen teil: Jochen Ott (Vorsitzender des Aufsichtsrats, SPD), Uwe Eichner (Vorstandsvorsitzender der GAG AG), viele Mitarbeiter des Unternehmens, lokale Politiker und andere Gäste. Uwe Eichner hatte zu Beginn eine kurze und emotionale Rede gehalten. Kaum war er fertig, bildete sich auf der Bühne eine kleine Formation: Die KiTa Willi-Suth-Allee hatte das musikalische Rahmenprogramm eröffnet.
Der leidenschaftliche Tanz des erst neunjährigen Anars rieß das Publikum mit. Anars Familie wohnt übrigens auch in einem GAG-Haus. Dann kamen noch vier Mädchen (Yesim, Bakkal, Eymen und Faklör) auf der Bühne dazu und führten zusammen mit Anar einen türkischer Tanz vor. Sie alle üben seit sieben Jahren im Jugendzentrum North-Site in Chorweiler-Nord. Die Gruppe heißt Ege-Tänze.
Die Besucher machten bei vielen Aktivitäten mit. Es wurde zum Beispiel ein Quiz zu Chorweilers Straßennamen angeboten. Die Kinder sollten auf der Karte Oslo oder Stockholm finden. Zur Belohnung durften die Gewinner T-Shirts mit einer Airbrushmaschine gestalten.
Der Verein „Querwaldein“ hat mit den Kindern Kugelschreiber produziert. Dafür wurde Holz geschnitten (weiches Holz vom Holunder), die Minen rein gedrückt und die fertigen Kugelschreiber mit bunten Federn geschmückt. Die Ausführung in mehreren Schritten erinnerte an eine Mini-Fabrik.
Benay Schröder zeigte einige Kunstwerke an den Bäumen: Die Kinder haben da Gesichter aus Plastikmasse angebracht, aus Baumrinde Augen geformt und so wurden die Bäume zu Kunstobjekten.
Die Künstler-Gruppe ChorweilerART veranstaltete mit Kindern eine Art von Graffitikurs, der Verein Leuchtfeuer beschäftigte die Kids mit Seifenblasen und einem Mini-Kickerturnier, Kindernöte e.V bot Blechdosenschießen an und und und.
Natürlich gab es viel Diskussionen über den Zustand der Häuser und die Fortschritte der Instandsetzung. Die allgemeine Meinung war: Es geht nicht auf Knopfdruck mit den Verbesserungen, aber man merkt sie schon. Der neue Hausmeister wurde gut angenommen (und gut bewertet). An diesem Tag grillte er Würstchen für seine von ihm betreuten Bewohner.
Optimismus lag in der Luft, es war deutlich zu spüren: Alles wird besser!
Die Bewohner schätzen die Bereitschaft der GAG, mit den Leuten zu sprechen und immer in Kontakt zu bleiben sehr hoch.
Das Schlusswort hat überraschend eine junge Frau gesprochen, die vielen aus dem letzten ZDF-Bericht über Chorweiler bekannt wurde: Antonina Rick. Die sympathische Mutter eines Baby strahlte regelrecht vor Glück. Sie sagte, es gehe ihr wunderbar, alles habe sich zum Besten gewendet in ihrem Leben. Warum sollte das nicht auch für andere möglich sein?
28.08.2017, Larissa Owtscharenko
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