Chorweiler debattiert

Auch in Chorweiler wird diskutiert und debattiert: im Park auf der Bank, in der Schule, in der Bezirksvertretung, auf dem Wochenmarkt, auf der Straße. Und seit genau einem Jahr auch im Debattierclub der jungen Menschen im Café „Pegasus“. Der Bedarf dazu war unter den Jugendlichen ziemlich groß. Das wussten die Streetworker und Mitarbeiter vom Sozialmanagement der städtischen Wohnungsgesellschaft GAG AG nur zu gut. Seit einigen Jahren engagieren sie sich in Chorweiler. Die Projekte werden thematisch und räumlich breit gestreut. Beide Streetworker, Taner Erdener und Roman Friedrich, kümmerten sich um die Probleme der Jugendlichen und jungen Erwachsenen und wissen, wo es brennt. Es gibt immer viel Gesprächsbedarf. Und dann fiel Taner Erdener die Idee zu einem Club ein, wo man ungezwungen seine Meinung äußern und einen respektvollen Umgang mit der Meinung des anderen üben kann.

Am 11. Dezember dieses Jahres feierte nun der Debattierclub im Café „Pegasus“, mitten in Chorweiler, seinen ersten Geburtstag. Zum Auftakt hat Hassan Fakhir, der bis zu diesem Tag Koordinator des Projekts war, den Club vorgestellt. Dann übergab er das Wort an seinen Nachfolger Kasar Ozan, der nun zusammen mit Zohan Chabra den Club leitet. Kasar hat ausführlich über die Aktivitäten des Clubs berichtet. Und das waren nicht wenige. Man hat mehrere Schulungen und Fortbildungen organisiert, Podiumsdiskussionen geführt, Ausflüge gemacht. Als Referenten für Workshops zu Gewalt- und –Suchtprävention hat man Spezialisten des SKM (Sozialdienst katholischer Männer e.V.) gewonnen. Lina Zehner, Jana Kloster, Thao Do.Es wurde auch eine Plattform für eine Art Erfahrungsaustausch organisiert. Dabei profitieren die Jugendlichen auch voneinander.

Die jungen Clubmitglieder bekamen an dem Abend Urkunden der Workshops überreicht, an denen sie teilgenommen haben.

Der Initiator des Clubs, Taner Erdener, wurde nicht müde zu betonen, dass die gebende Hand immer wichtiger ist, als die nehmende! „Ihr seid alle wertvoll!“- so Taner. Die Feier war auch zugleich sein letzter Auftritt im Club. Er wird jetzt die Sozialarbeit in mehreren Stadtbezirken koordinieren und wechselt nach Nippes. Zum Abschied hat er von seinen Mitstreitern ein Freundschaftsbuch bekommen, worin ihre gemeinsamen Unternehmungen aufgelistet sind. Eine schöne, bleibende Erinnerung.

Lina und TanerFrau Zuber-Goljuie von der Chorweiler Jugendpflege hat in ihrem Grußwort nicht an Komplimenten gespart: Was der Club mache, sei eine tolle Sache, fantastisch, inzwischen weit über die Grenzen des Bezirks bekannt!
Wichtig ist, dass die Jugendlichen den Mut haben, auch schwierige Themen anzusprechen, zum Beispiel den Umgang mit Sucht. Dank, unter anderem, auch der Bemühungen der beiden Streetworker, wird nach Chorweiler eine Drogenberatungsstelle auf das Gelände des Handwerkerhofes kommen.

Wie bei vielen Veranstaltungen in Chorweiler, waren auch bei dieser Feier der Bezirksbürgermeister Zöllner und die Mitarbeiter vom Sozialmanagement der GAG anwesend.

Roman Friedrich, Hassan Fakhir, Kasar Ozan, Jana Kloster.Dem alten Spruch „Erst die Arbeit, dann der Spaß“ folgend, haben alle anschließend die Jubiläumstorte gekostet. Aber auch nach dem Dessert ging keiner nach Hause. Es wurde weiter diskutiert, wie es sich eben bei einem Debattierclub gehört. Die Clubmitglieder (etwa 20 Jungs und vier Mädchen aus mehreren Nationen) haben viel Kraft und Tatendrang! Und sie tragen die Ideen des Clubs weiter in die Schulen des Bezirks Chorweiler.

14.12.2017, Larissa Owtscharenko, Fotos: Alexander Stock (GAG AG)

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